War die Rosenpflege das Jahr über erfolgreich, so haben die Pflanzen einen in aller Regel mit fülligen und leuchtenden Blüten gedankt. Um dies jedoch auch im folgenden Jahr erneut zu erleben ist eine spezielle Behandlung vor Einbruch des Winters erforderlich.
Um eine gesunde Entwicklung und eine reiche Blüte im folgenden Jahr zu gewährleisten, benötigen die Rosenstöcke einen geeigneten Winterschutz. Dieser muss zum einen die Pflanzen und Triebe direkt schützen als auch das Wurzelwerk und den Stamm der Rosen.
Um Triebe und Stamm zu schützen muss vor dem Winter die Erde angehäufelt werden, was jedoch nicht vor Mitte November erfolgen sollte. Zum Anhäufeln verwendet man am günstigsten verotteten Kompost, mit dem die Rosenstöcke 10 bis 20 Zentimeter hoch angehäufelt werden. Zur Verwendung kann eine Mischung aus Torf und Komposterde kommen oder reine Komposterde, die auch ihre Wirkung im Frühjahr schneller entfalten kann.
Weiterhin sollte über die Rosenstöcke eine Decke aus Fichtenreisig gelegt werden. Die Reisigdecke soll bei den Pflanzen auftretende Temperaturschwankungen und die Sonneneinstrahlung abhalten. So kann ein frühzeitiger Austrieb im Frühjahr verhindert werden. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Fichtenreisig liegt darin, dass im Frühjahr langsam die Nadeln abgeworfen werden. Dadurch findet zusätzlich eine Auflockerung der Erdschicht statt und nebenbei erhalten die Rosenstücke nach und nach Licht und Luft und sie können sich langsam an die normalen Witterungsverhältnisse anpassen.
Allerdings sollte beachtet werden, dass die Winterdecke nicht zu dicht aufgebracht wird. Ein zu dichtes Winterkleid kann schnell zur Fäulnis führen und ganz nebenbei können Schädlinge, wie Mäuse und andere Kleintiere, angezogen werden, die Triebe und Rinde vom Stock abfressen. Der Winterschutz bei Kletterosen kann einmal durch das Bedecken der Spaliere mit Fichtenreisig oder Schilfmatten erfolgen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Triebe abzubinden, auf den Boden zu legen und gleichzeitig leicht mit Erde zu bedecken.
Die Stammrosen benötigen einen aufwendigeren Winterschutz. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Kronen werden von verblühten Knospen und Blättern und auch weichen, unausgereiften Trieben ausgeschnitten. Anschließend wird der Stamm vorsichtig niedergelegt. Das Niederlegen des Stammes hat immer über der am Fuß des Stammes verbliebenen Zapfschnittstelle zu erfolgen. Gleichzeitig muss vorher die Erde auf der Seite, wohin der Stamm niedergelegt wird, bis hin zur Wurzel entfernt werden. Zur Fixierung des Stammes am Boden können kreuzende Hölzer verwendet werden. Die Krone und der Stamm werden leicht mit Erde angehäufelt bzw. bedeckt.
Ältere Pflanzen lassen sich jedoch oft nicht mehr biegen und neigen zum Brechen. In so einem Fall muss der Stamm und die Krone mit Fichtenreisig, Schilf oder Strohmatten umbunden werden. Zum Schutz der Wurzeln wird eine zusätzliche Schicht aus Komposterde oder Torf aufgebracht. Alternativ können auch Abdeckhauben aus Folie oder Ölpapier für den Winterschutz der Stammrosen verwendet werden, die im Blumenladen oder Fachmarkt erworben werden können.
Im Frühjahr nach den letzten Frösten, im Ende April / Anfang Mai, kann der Winterschutz entfernt werden. Vor dem Aberden der Rosenstöcke kann bei trockenem Wetter Mineraldünger aufgebracht werden. Dieser wird dann bei dem Aberden mit in die Erde eingeharkt.
Während der Vegetationsperiode wird der Boden in Abständen flach aufgelockert. Dadurch wird einem Austrocknen und Verkrusten der Erde vorgebeugt und zugleich wird der Luftaustausch im Boden gefördert, welcher für die Rosen für eine gute Entwicklung notwendig ist. Grundsätzlich muss eine Bodenauflockerung nach jedem Regen oder Bewässerung erfolgen, dabei muss der Boden abgetrocknet sein.